Ob Blockbuster, Imagefilm oder Produktvideo – jedes audiovisuelle Projekt basiert auf einem Drehbuch. Es dient als detaillierter Leitfaden für alle Beteiligten, von Regisseur über Kameraleute bis hin zu den Schauspielern. Doch ein Drehbuch zu schreiben ist eine Kunst für sich: Es muss die Balance zwischen Struktur und Kreativität wahren, visuell fesselnd sein und gleichzeitig Handlung sowie Emotionen transportieren.
Was ist der Unterschied zwischen Drehbuch und Skript?
Ein Drehbuch ist eine präzise strukturierte Vorlage für Film- und TV-Produktionen, die neben Dialogen auch Szenenanweisungen, Kameraeinstellungen und visuelle Details enthält. Es dient als zentrale Grundlage für Regisseure, Kameraleute und Schauspieler. Ein Skript hingegen ist ein weiter gefasster Begriff und kann jede Art von schriftlicher Vorlage für gesprochene Inhalte umfassen, etwa für Podcasts, Radiosendungen oder Theaterstücke. Während ein Drehbuch also speziell für den Film konzipiert ist und stark visuell ausgerichtet sein muss, kann ein Skript auch für andere Medienformen genutzt werden.
Englische Begriffe und ihre Bedeutungen
Im Englischen unterscheidet man zwischen screenplay und script. Screenplay entspricht dem deutschen Drehbuch und wird ausschließlich für Film und Fernsehen verwendet. Es folgt bestimmten Formatierungsregeln und enthält neben Dialogen auch Szenenanweisungen. Script hingegen ist ein allgemeiner Begriff für jede schriftliche Vorlage, sei es für ein Theaterstück (play script), einen Werbespot oder eine TV-Show. Während jedes screenplay ein script ist, gilt dies nicht umgekehrt – nicht jedes script ist für Film und Fernsehen gedacht.
Die Struktur eines Drehbuchs
Jedes Drehbuch folgt einer klaren Struktur. Dabei gibt es bewährte Modelle, die sich je nach Genre und Zielsetzung unterscheiden.
1. Drei-Akt-Struktur
Die klassische Struktur besteht aus drei Akten:
- Akt 1: Einführung – Vorstellung der Charaktere und des Konflikts.
- Akt 2: Konfrontation – Der Protagonist kämpft gegen Hindernisse, steigende Spannung.
- Akt 3: Auflösung – Der Höhepunkt und das Finale der Geschichte
2. Die Heldenreise
Besonders beliebt im Abenteuer- und Fantasy-Genre ist die Heldenreise, die zwölf Stationen umfasst – von der „Weigerung des Rufs“ bis zur „Rückkehr mit dem Elixier“.
3. Beat Sheet nach Blake Snyder
Dieses Modell unterteilt ein Drehbuch in 15 Schlüsselmomente („Beats“), die den emotionalen Rhythmus der Geschichte bestimmen.
Der Schreibprozess – Von der Idee zum fertigen Skript
1. Die Idee entwickeln
Jedes Drehbuch beginnt mit einer Idee. Diese kann aus persönlichen Erlebnissen, Nachrichten oder Fantasien entstehen. Wichtig ist, dass sie eine universelle Emotion anspricht.
2. Logline & Exposé
- Logline: Ein Satz, der die Essenz der Geschichte zusammenfasst.
- Exposé: Eine kurze Zusammenfassung der Handlung auf ein bis zwei Seiten.
3. Treatment schreiben
Hierbei handelt es sich um eine ausführlichere Version des Exposés mit detaillierteren Szenenbeschreibungen, jedoch noch ohne Dialoge.
4. Drehbuch schreiben
Nun wird das eigentliche Drehbuch verfasst – im Standardformat mit Szenenüberschriften, Handlungsbeschreibungen und Dialogen.
5. Überarbeitung & Feedback
Kein Drehbuch ist perfekt nach dem ersten Entwurf. Testleser, Autorenkollegen oder Drehbuchberater helfen, das Skript zu optimieren.
Wichtige Elemente eines Drehbuchs
- Figurenentwicklung: Charaktere sollten vielschichtig und glaubwürdig sein.
- Dialoge: Natürlich, aber prägnant. Jeder Satz sollte etwas über die Figur oder die Handlung aussagen.
- Show, don’t tell: Statt alles zu erklären, sollte die Geschichte durch Handlung und Bilder erzählt werden.